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Ölheizsysteme
Brennwerttechnik
Einen günstigen Nutzungsgradverlauf weisen Brennwertkessel auf. Bei diesen Wärmeerzeugern steigt der Nutzungsgrad gerade bei geringen Auslastungen nochmals deutlich an. Denn gerade bei geringer Auslastung, also niedrigen Rücklauftemperaturen, ist der Energiegewinn auf Grund des Brennwerteffektes besonders hoch.
Energiegewinn durch Kondensation
Zur Erklärung: Bei der Verbrennung von Erdgas und Heizöl entsteht Wasser, das bei konventionellen Heizkesseln als Wasserdampf über den Schornstein an die Umgebung abgegeben wird (pro verbranntem m3 Erdgas entstehen theoretisch ca. 1,6 Liter Wasser, pro Liter Heizöl etwa 0,9 Liter Wasser). Bei Brennwertgeräten ist die Kondensation der Heizgase ausdrücklich gewollt, Heizkessel und Schornsteinanlage besitzen spezielle Konstruktionsmerkmale und sind werkstoffseitig angepasst, so dass das Kondenswasser keinen Schaden anrichten kann. Damit besteht die Möglichkeit, die latente Wärme, die im Wasserdampf des Heizgases steckt, durch Kondensation innerhalb des Heizkessels zurückzugewinnen, während sie bei Niedertemperatur-Heizkesseln dem System über den Schornstein verlorengeht. Außerdem wird bei Brennwertanlagen die Abgastemperatur gegenüber der Niedertemperaturtechnik erheblich gesenkt (bessere Ausnutzung der sensiblen Wärme). Bei Niedertemperatur-Heizkesseln muss ein „Feuchtwerden“ von Heizflächen und Abgassystem durch Abgastemperaturen von über 100°C vermieden werden. Bei der Brennwerttechnik dagegen betragen die Abgastemperaturen nur noch ca. 40°C.